Annyma Yoga

Exkursion in die Welt des Yoga.

Entschleunigung von 100 auf 0 in wenigen Minuten.

Die Sonnenstrahlen suchen sich ihren Weg durch dichtes Geäst und werden von der Oberfläche des tiefblauen Sees reflektiert. Anny Seitz liegt mit dem Rücken auf dem SUP-Board und lässt sich treiben. Inmitten der Natur – ganz in ihrer eigenen Mitte. Begleiten Sie die Yogalehrerin in eine entschleunigte Welt und lassen Sie sich im Interview von ihrer bunten Lebenseinstellung anstecken.

Annyma Yoga

Eine Yogastunde bei Annyma Yoga ist eine besondere Erfahrung – vor allem, wenn es sich um SUP-Yoga handelt: Yoga auf dem Stand-up-Paddle Board. Was zuerst ungewöhnlich klingt, ist ein Konzept, das bereits viele Anhänger gefunden hat. Auch die Yogalehrerin aus Aschaffenburg hat diese besondere Form des Yoga für sich entdeckt.

Annyma Yoga
Annyma Yoga

Auf zu neuen Ufern: Eine Yogastunde zu Wasser.

Bevor Anny und ihre Yogaschüler auf den Niedernberger See hinaus paddeln, gibt es eine Einführung in die SUP-Basics: wie steigt man auf und ab, was sind die Paddeltechniken – auch eine Sicherheitsschulung gibt es an Land. Schließlich folgt die erste Überwindung: der Schritt in das kalte Nass. Trotz der wärmenden Abendsonne ist das Wasser noch kühl.

Anny macht es vor und steigt auf ihr SUP-Board. Aufrecht auf dem Board stehend taucht sie das Paddel ruhig rhythmisch ins Wasser und entfernt sich mit jedem Zug langsam vom Ufer. Ihre Schüler folgen ihr – weniger elegant, dafür aber mit einem erwartungsvollen Lächeln auf den Lippen. Schon das Hinaus paddeln erfordert sowohl Konzentration als auch Körperbeherrschung – und ist damit bereit seien exzellente Vorbereitung auf die bevorstehende Yogaeinheit.

Nachdem die Bretter an einer Boje inmitten des Sees befestigt sind, kommt langsam Ruhe über alle Teilnehmer. Die Stunde startet mit Atem- und Entspannungsübungen. Alle liegen rücklings, spüren die sanften Wellen des Sees unter sich und lauschen den Geräuschen – denen des weich glucksenden Wassers, der sich wiegenden Bäume, der Vögel, der Stille. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird klar, was das Besondere am SUP-Yoga ist: die unmittelbare Nähe zur Natur. Nun beginnt die Praxis, die entsprechend auf das Board und die Teilnehmer abgestimmt ist. Die Bewegungen und symbolisch der Alltag werden entschleunigt, wenn die Yogaübung, sogenannte Asanas, wie der „Krieger“ oder der „herabschauende Hund“ ausgeführt werden. Ein entspannender, wenn gleich anspruchsvoller Balanceakt.

Nach knapp 60 Minuten, in denen die Gruppe gemeinsam unter Annys ruhiger Anleitung eine Reihe von Yogastellungen ausgeführt hat, wird es langsam Zeit, den letzten Part der Yogastunde einzuläuten: eine meditative Abschlussentspannung, das sogenannte Savasana. Der Atem fließt sanft, der Körper erholt sich – die Yogastunde klingt aus. Annys Stimme ist es, die nun die Schüler sanft wachrüttelt und zum Aufbruch bereit macht. Beim Zurückpaddeln liegt ein andächtiges Schweigen über allen Teilnehmern. Stress? Alltagssorgen? Fehlanzeige. Denn die nimmt die Gruppe nicht wieder mit ans Ufer.

Annyma Yoga
Annyma Yoga

Anny, wie und wann hast du deine Liebe zum Yoga entdeckt?

Mich begleitet Yoga im Grunde seit meinem Lehramtsstudium 2004 - als Sportlehrerin lag das vielleicht sogar nah. In mir schlägt eben ein Sportlerherz (lacht) und ich nehme Herausforderungen gerne an und probiere immer wieder Neues aus. Nachdem Yoga mich von Beginn an begeistert hat, habe ich mich 2016 dann zu einer einjährigen Yogalehrerausbildung entschlossen und danach direkt angefangen zu unterrichten.

Vom Klassenzimmer auf die Yogamatte – trennst du deine beiden Lebensbereiche?
Für mich ist Yoga eine Lebensentscheidung und damit eine Lebenseinstellung. Von daher lässt es sich für mich nicht vom gewöhnlichen Alltag trennen. Ich glaube, das Geheimnis eines erfüllenden (Lehrer-)Lebens ist, sich für allerlei große und kleine Dinge begeistern zu können und zu lieben, was man tut. Und dabei unterstützt mich Yoga.

Wie kamst du auf den Namen Annyma Yoga?
Annyma ist mit meinem Namen verknüpft und von dem lateinischen Wort anima abgeleitet, das übersetzt „Seele“ bedeutet. Annyma Yoga ist daher im Grunde „Yoga für die Seele“.

Was ist deiner Meinung nach das Ziel von Yoga und was kann es jedem von uns zurückgeben?

Das Wort Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet: Einheit, Verbindung, Harmonie. Auch für mich persönlich ist das Ziel von Yoga, Körper, Geist und Herz in Harmonie zu bringen. Yoga hilft, sich selbst zu akzeptieren, sich selbst zu finden, sich selbst zu erkennen, sich selbst wertzuschätzen und mit Achtsamkeit zu begegnen. Kurzum bedeutet das: den Körper erkunden, sich selbst erfahren, Neues entdecken und Erkenntnisse sammeln.
Es sind also nicht nur „Dehnübungen“, die man ausübt. Durch Konzentration und die entsprechende Atmung verwandeln sich die einzelnen Bewegungen in ein fließendes Ganzes – und erst dann wird es tatsächlich zu Yoga.

Annyma Yoga

Du hast ein buntes Kurs-Angebot: Einhorn-Yoga, Yoga meets Beats und im vergangenen Jahr Yoga auf dem Wasser. Du scheust nicht vor noch nie dagewesenen Yoga-Kursen zurück. Wie kommst du auf diese neuen Ideen?
Die Ideen entspringen im Grunde plötzlichen Gedankenblitzen – es ist eher ein Gefühl von Vertrauen mit einer gewissen Prise Experimentierfreudigkeit und Leichtigkeit.
Und natürlich Neugierde: „Oh, hier würde ich gerne mal Yoga praktizieren, wer würde da wohl mitmachen?“ (lacht)

Du sagtest einmal: Wir leben jeden Tag etwas anders und sollten dabei immer „Lerner“ bleiben, neue Erfahrungen machen. Wie genau meinst du das?
Für mich gibt es täglich etwas zu lernen, etwas zu entdecken. Sei es ein neues Gefühl in einer Yogapose, ein interessantes Buch, ein erfrischendes Gespräch, eine Erkenntnis der auf dem Weg zu Arbeit einfach mal stehen zu bleiben und die Knospen eines Baumes zu betrachten …
Entdecken heißt ja auch: etwas Verborgenes ausfindig zu machen, etwas bislang Unbekanntes finden, sich selbst erforschen – eine Facette, ein Wesenszug, eine Fähigkeit oder Fertigkeit, eine Stärke oder vielleicht eine ungeahnte Vorliebe. Yoga ist deshalb schon so spannend, weil es dir immer wieder ein Puzzleteil im Entdecken deiner eigenen Person mit auf den Weg gibt.
Für mich ist es auch ganz wichtig, den Zauber in den kleinen Dingen zu sehen und auch zuzulassen. Das ist die Botschaft in meinen Yogastunden. Natürlich muss das nicht nur im Yoga stattfinden – vielleicht inspirieren meine Worte auch dazu, genau diese Entdeckung an anderer Stelle zu machen, zum Beispiel beim Joggen, beim Schwimmen, auf einer Reise …

Annyma Yoga

Wir sind natürlich neugierig! Gibt es schon neue Ideen für 2019? Was willst du zukünftig entdecken?

Na klar (grinst), es gibt schon Ideen und das ein oder andere neue Workshop-Projekt steht schon in den Startlöchern. Es geht darin unter anderem um Mut und Vertrauen, Feng Shui wird auch ein Thema sein … aber mehr wird noch nicht verraten!

Danke für die (ent-)spannenden Einblicke in deinen bunten Alltag! Wir bleiben gespannt, was du dir in Zukunft noch einfallen lässt.

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